The Hermit taucht aus den abendlichen Herbstnebeln auf und offenbart uns die mystischen Tracks auf „Liber 2“, seinem neuen Album auf Broque, das sich aufmacht, die Transzendenz seines Vorgängers um ein ganzes Stück zu übertreffen. Mindset – im Sinne von Geisteshaltung – ist diesmal das allumspannende Thema, und als Symbol hierfür dient das magische Sigil des Saturn. Der Hüter der Schwelle, der erst passieren lässt, wenn Lektionen gelernt und endgültig verstanden sind. So greift The Hermit Themen wie Liebe, Arroganz und Verwirrung auf, und probiert zu vermitteln, dass die Macht des bewusst kontrollierten Gedanken der Schlüssel zur Selbsterkenntnis ist. Eine Selbsterkenntnis die offenbart, dass es keine Vollkommenheit geben kann, denn das würde jegliche Evolution im Voraus ausschließen. Die schwierige Aufgabe, derartig große Themen musikalisch zu verhandeln, meistert The Hermit mithilfe von Elektronika, schleifendem Trip Hop, bleepig industriellem Techno und verspielten Proto-Rave Hymnen, was sich auf Albumlänge zu einem grandiosen Gesamtkunstwerk zusammenfügt, dem man sich nur schwer entziehen kann.